Auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt – New Work
New Work ist in aller Munde, denn in Zeiten von Covid 19 bekommen die Veränderungen in der Arbeitswelt einen unglaublichen Antrieb. Doch was genau heisst das und wie können Sie sich als Arbeitnehmer darauf einstellen?
Als Frau Amstutz mich anrief, war ihre dringlichste Frage die nach einem Laufbahn-Coaching: „Ich möchte mich unbedingt bewerben, denn ich spüre, dass das Unternehmen umstrukturiert und sich zunehmend von Mitarbeitern verabschiedet.
Ich bin seit fünfzehn Jahren in diesem Unternehmen tätig und wir arbeiten seitdem auf die gleiche Art und Weise. Klar verwenden wir Word und Excel, jetzt aber lese ich in den Jobanzeigen auf Internetportalen Dinge, von denen ich noch nie gehört habe.
Und ich frage mich, ob ich wirklich schon zu alt für eine neue Stelle bin. Ich lese von „New Work“ und „Employability“ und frage mich, was genau ich da machen muss.
Ich habe vor zwanzig Jahren meine Ausbildung gemacht und anschließend einen HF Abschluss nachgeholt. Jetzt frage ich mich, ob das denn heute nicht mehr wichtig ist und: gehöre ich jetzt schon zum alten Eisen?“
Ich erklärte Frau Amstutz, dass es etliche Säulen in unserer Arbeitswelt gibt, die sich schnell verändern. Dabei wandeln sich auch die Prioritäten innerhalb der Unternehmen.
Nicht überall, doch an überaus vielen Orten verändert sich die Arbeitswelt. Treiber sind hier die Globalisierung, Digitalisierung, der demographische Wandel und letztlich gehört hier auch Covid 19 dazu. Denn dadurch mussten wir uns alle sehr schnell auf die „New Work“ umstellen.
Um mit diesen Veränderungen entsprechend umgehen zu können, heisst es agil zu sein. Eine höhere Produktivität, veränderte Arbeitgeberattraktivität, andere Führungsstile, mehr Tools, desk sharing, die Abschaffung von festen Arbeitsplätzen und noch vieles mehr.
Frau Amstutz rauchte der Kopf und sie fragte: „Und was soll ich jetzt tun? Frau Schweinzer, ich verstehe nur Bahnhof“
Darauf erklärte ich ihr: „New Work“ bedeutet neues Arbeiten in einer neuen Arbeitswelt. Anders ausgedrückt wird Arbeit neu interpretiert, während gleichzeitig die Prioritäten neu definiert werden. Doch wie geht das alles vor sich?
Im Grunde passt sich der Mensch seinem Arbeitsplatz oder besser, den Anforderungen seines Arbeitsplatzes an. Das neue Konzept zielt darauf ab, dass sich der Arbeitgeber und gleichzeitig der Arbeitsplatz an den persönlichen Besonderheiten und Fähigkeiten des Mitarbeiters anpassen.
Die Individualisierung des Arbeitsplatzes ist Bestandteil des Konzeptes. Für den Angestellten bedeutet die Arbeitswelt 4.0, Flexibilität und Freiraum um die eigenen Stärken und Fähigkeiten zum Wohle des Unternehmens zu nutzen.
Begriffe wie Eigenverantwortung, Mitgestaltung und die Anwendung neuartiger Arbeitsweisen sind das Grundgerüst von „New Work“.
„Und was ist mit den ganzen Begriffen, die verwendet werden?“ fragte sie mich.
Ich erläuterte:
Agil – im Kontext von Unternehmen und Arbeitsstellen ist Agilität nicht eindeutig definiert. Letztlich bedeutet der Begriff „sich schnell an sich verändernde Umstände anpassen zu können. Dabei flexibel, dynamisch, vernetzt zu denken und sich selbst organisieren zu können.
Coworking-Space – ist eine Bürofläche, in der unterschiedlichste Menschen oder auch Unternehmen, unabhängig voneinander, arbeiten. Es besteht die Möglichkeit, hier einen Schreibtisch oder auch Räume zu mieten.
Design Thinking – ist eine Innovationsmethode. Dabei sind die Ziele, ein Projekt oder ein Produkt möglichst nah an den Bedürfnissen des Nutzers zu entwickeln. Dazu werden unterschiedlichste Perspektiven eines Problems gesammelt, um es zu verstehen.
Desk Sharing – bedeutet, sich einen Schreibtisch zu teilen. Das kann mehrere Gründe haben. Es kann sein, dass es in einem Unternehmen mehr Mitarbeitende als Arbeitsplätze gibt oder durch Urlaub, Krankheit oder Außendiensttätigkeiten sind viele Schreibtische oft unbesetzt.
Dabei suchen sich Mitarbeiter jeden Tag einen neuen Schreibtisch. Der Vorteil dabei ist, dass Büroraum, und damit Geld eingespart wird. Die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden erhöht sich und deren Flexibilität wird gefördert.
Remote Work – ist die ortsunabhängige Arbeit, die sich gerade durch Covid 19 stark entwickeln konnte. Die Arbeit im sogenannten Homeoffice ist eine Form von zu Hause aus, zum Beispiel über Zoom, Teams oder andere Tools mit dem Team in Kontakt zu bleiben.
Nach meinen Ausführungen war Frau Amstutz erleichtert, wenn auch nicht sicher, ob sie wirklich zu ihrer Persönlichkeit passen würden. Sie empfand das alles als gar nicht so schwierig, fragte sich dennoch, was das nun für ihren Wunsch zu Veränderung bedeuten möge.
Sie stellte sich die Frage, welche Stelle die Richtige für sie wäre und wie sie ihre Fähigkeiten in das Vokabular der Arbeitswelt 4.0 übersetzen könne.
Wir vereinbarten einen Termin um zunächst herauszuarbeiten, was ihre Stärken waren und wie sie diese entsprechend in der neuen Arbeitswelt 4.0 einsetzen könne.
Freuen Sie sich auf mehr dazu in einem weiteren Blogeintrag.